Rellingen - Allerlei

Baumeister Christian Oelting

Erschienen im Pinneberger Tageblatt um 1976? und
Hinweis von Walter Riepen

Christian Oelting, Baumeister am Ehmschen

Hier zwei Hinweise zum Thema Christian Oelting und Ehmschen/ Oberer Ehmschen.

Pinneberger Tageblatt, erschienen um 1976?
Serie: Die Straße, an der wir wohnen
Heute: Oeltingsallee:
Christian Oelting gilt als der Baumeister des Villengebiets Quellental in Pinneberg. Er wurde am 7. Mai 1860 als Sohn des Rellingers Johann Christian Oelting geboren. Nach der Schulentlassung ging Christian Oelting bei der Halstenbeker Firma Marx Groth in die Maurerlehre, arbeitete anschließend bei verschiedenen anderen Unternehmen und legte seine Meisterprüfung ab. Noch nicht 23 Jahre alt, machte er sich am 15. Dezember 1882 selbstständig. Am selben Tag feierte er mit Maria Meyer aus Rellingen Hochzeit.

Die Gründerjahre, die auf den Deutsch- Französischen Krieg (1870/71) folgten, belebten auch in Oeltings Heimatgemeinde Rellingen die Baukonjunktur. Im Auftrag verschiedener Bauherren errichtete der junge Unternehmer zahlreiche Häuser. Insbesondere am Ehmschen, wo er das Baugebiet zum großen Teil selbst erschloss.
Oelting war seiner Zeit voraus und entwickelte bereits um die Jahrhundertwende ein Unternehmenskonzept, das heute als „Bauträgergesellschaft“ bezeichnet wird. Er baute Villen am Ehmschen auf eigene Rechnung und verkaufte sie dann „schlüsselfertig“. Heute zeugen dort noch Bauwerke von seinen Aktivitäten. Am Ehmschen errichtete er auch sein eigenes Haus, in dem er von 1883 bis 1912 lebte.
Bis zum Jahr 1908 nahmen die Aufträge beträchtlich zu, und die Zahl der Mitarbeiter schnellte empor. Es war für Christian Oelting an der Zeit, sich ein anderes Betätigungsfeld zu suchen. Er kaufte von den „Thesdorfer Höhen“ Grund und Boden, auf dem heute der Pinneberger Stadtteil Quellental zu finden ist. Mit einem enormen technischen und finanziellen Aufwand verwandelte Oelting das unbewohnbare Sumpfgelände in ein neues Wohngebiet.
In Quellental errichtete er auch sein neues Anwesen „Osterholder Quellental“, das als „Bad Osterhold“ sein neuer Wohnsitz sowie das Ausflugslokal Café Oelting und Badeanstalt wurde. Dort hatte auch das florierende Unternehmen seinen Firmensitz.
Oelting behielt die Firmenleitung bis zu seinem Tode am 26. April 1943, und das inzwischen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratende Unternehmen bleibt im Familienbesitz.
PS

Bauunternehmer Christian Oelting, Hinweis von Walter Riepen

Rellingen, den 19. Juli 2005
Betr.: Maurermeister bzw. Bauunternehmer Christian Oelting.
Nach einem vorliegenden Baufluchtlinienplan aus dem Jahre 1905 war Christian Oelting Eigentümer mehrerer am Ehmschen (heute Oberer Ehmschen) gelegenen Grundstücke. Diesem Plan ist zu entnehmen, dass er in Rellingen die Villa heute Oberer Ehmschen 91‘. selbst bewohnt hat. Er ist dort als Eigentümer eingetragen. Am 6.4.1896 wurde er als Kandidat der 2. Wählerklasse in den Gemeinderat der Gemeinde Rellingen gewählt. Am 13.12.1902 wurde er als Mitglied der Beleuchtungskommission berufen. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass Rellingen im Jahre 1906 ein eigenes Elektrizitätswerk bekam.
Im Jahre 1903 verkaufte Christian Oelting eine Villa an den Rentier Karl Friedrich Stuhr. Kaufpreis 19.800 Mark. Es muss sich nach dem Plan um die Villa auf dem Grundstück Oberer Ehmschen 91, gehandelt haben.

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