Rellingen - Allerlei

Der Pumpenplatz in Rellingen

Kartentext auf einer Klappkarte die für die Errichtung der Pumpennachbildung  verkauft wurde. Reinerlös zugunsten des Wasserbogens in Rellingen (1985)
Text von Wieland Witt

Der Pumpenplatz in Rellingen

Der Platz “Am Markt” in Rellingen hieß früher allgemein “Pumpenplatz”. Nach dem Brand um die Kirche im Jahre 1906, bei dem auch das Pastorat eingeäschert wurde, waren besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, um in Zukunft Brandgefahren besser von der Kirche abzuwenden. Kein Haus in Kirchennähe durfte mit Stroh gedeckt sein und auf dem Marktplatz wurde (vermutlich kurz nach 1810) eine Doppelpumpe errichtet. Die von der Kirche erbaute Pumpe ist von den Einwohnern auch für andere als den gedachten Zweck benutzt worden. Diese Tatsache führte zu Unstimmigkeiten zwischen Kirche und Bauern, so daß die Pumpe zeitweise angeschlossen gewesen ist. Die Pumpe sollte Wasser liefern für Brände nahe der Kirche; aber sie sollte auch eine stets bereite Wasserstelle sein, wenn Jauchewagen zum Wassertransport bei Bränden in äußeren Ortsteilen eingesetzt werden mußten. Weiter diente die Pumpe als Viehtränke; aber nur zum Abtransport des Wassers für die Tonnen auf den Weiden. Auch zur Befriedigung eines anderen größeren Wasserbedarfs durfte sie benutzt werden, wie z.B. zum Kalklöschen bei Bauarbeiten. Die Pumpe gab kein Trinkwasser.

Die Pumpanlage bestand aus einem ausgemauerten Soot von etwa 7 m Tiefe und hatte einen vierkantiges hölzernes Siel zur Aue hin als Wasserzufluß zum Soot. An dem Deckel in der heutigen Asphaltdecke ist der Standort der Pumpe noch zu erkennen, denn der Soot und der Verbindungskanal zur Aue sind in allerdings verfallenem Zustand noch vorhanden. Die Pumpe hatte die Form eines Holztores mit rechts und links je einer hölzernen Pumpe. Aus der Holzverschalung der Pumpen ragte je ein großer Schwengel heraus (an der Westseite). Zum Pumpen mußte man sich auf einen Auftritt stellen, der unter dem hochangebrachten Schwengel errichtet war. An den beiden Schmalseiten waren die Wasserläufe, die so hoch angebracht waren, daß ein Wasserwagen daruntergefahren werden konnte. Zwischen den Pumpen stand ein kleiner Holzverschlag mit Deckel, hier konnten die Saugschläuche in den Soot eingeführt werden.
Diese Pumpe soll bis kurz vor dem 1. Weltkriek (oder bis 1915?) gestanden haben. Sie wurde durch eine kleinere eiserne Pumpe ersetzt, die aber mehrmals angefahren und deshalb bald abmontiert worden ist.

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