Rellingen - Allerlei

Klönen unter uralten Eichenbalken

Erschienen im „Pinneberger Tageblatt“ am 10. Juli 1984,
von Ruth Nowara

Klönen unter uralten Eichenbalken

Das alte Rellingen war das „Lieblingskind“ der Heimatforscherin Ruth Nowara. In der Tageblatt-Serie „Alt-Rellinger Hausgeschichten“ plauderte sie über alte Gebäude des Ortes, die Menschen, die in ihnen lebten und die Geschichte der Häuser.

Folge 2

Grünkohl ist die Spezialität des Hauses: Schmidts Weinstuben, am alten Rellinger Markt 6, bieten alljährlich das traditionelle Kohlessen auf schleswig-holsteinischer Art von Oktober bis März an. Doch nicht nur deshalb ist die Gaststätte so beliebt.. Hier treffen sich die Rellinger zum Klönschnack unter alten Eichenbalken. Und nicht selten geht es dabei um die Vergangenheit.

Auch die Weinstuben haben schon so allerhand Rellinger Geschichten miterlebt. In den der Listen Unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises Pinneberg wird das Geburtsdatum des alten, noch reetgedeckten Bauernhauses ziemlich summarisch mit dem 18. Jahrhundert angegeben. In den alten Liegenschaftsbüchern gibt es aber schon zahlreiche Besitzernamen Anfang des 17. Jahrhunderts. 1821 übernahmen das Gebäude der Engländer Willian Weels und seine zweite Frau, die Witwe Haupt. 1903 ging das Fachwerkhaus aus dem Besitz der Familie Haupt an den Weinhändler Schmidt. Seine Frau war in Rellingen als „Tante Anna“ allen wohlbekannt.

Mit der Weinhandlung wurde in dem Bauernhaus auch bald eine Gaststube errichtet. Sie bildete für die Rellinger einen festen Treffpunkt im Ort. 1935 droht das Haus fast völlig zerstört zu werden: Ein Blitz schlug in das Reetdach und setzte es in Brand. Die Rellinger Feuerwehr konnte aber durch harten Einsatz die Vernichtung verhindern. Schmidts Weinstuben blieb Rellinger Mittelpunkt.

Mitte der 60er Jahre erhielt die Gaststätte übrigens noch eine zusätzliche Attraktion: Eine Kegelbahn wurde angebaut. 1966 übernahm die Enkelin des Weingroßhändlers Schmidt, Elisabeth Kinder, die Gaststätte. Mit ihrer Familie wohnt sie nach wie vor im Obergeschoß des Hauses. Die Weinhandlung hat sie allerdings schon vor gut zehn Jahren aufgegeben. Doch einen guten Wein oder ein frisch gezapftes Bier gibt es nach wie vor in den Weinstuben.

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