Rellingen
Schön wie nie zuvor soll der Rellinger Pumpenbogen bald wieder den Markt zwischen Kirche und Gesellschaftshaus zieren. Im Zuge der Bauarbeiten zur Umgestaltung des alten Rellinger Ortskern war die Nachbildung der historischen Pumpstation für Löscheinsätze demontiert worden. "Endlich", dürften damals noch manche Rellinger hinter vorgehaltener Hand gesagt haben. Denn das alte Pumpenportal hatte mit seinem bräunlichen Anstrich und dem stellenweise verrotteten Holz höchstens noch den morbiden Charme des Verfalls aufzuweisen.
Doch mittlerweile hat das 1986 errichtete Pumpenportal eine Rundumsanierung hinter sich. In enger Abstimmung mit Wieland Witt, dem Vorsitzenden des Heimatvereins, wurde der Wasserbogen zuerst beim Tischler aufgemöbelt und dann in die fachkundigen Hände von Malermeister Jürgen Timm übergeben. In dessen Werkstatthalle erstrahlt das einstig hässliche Entlein nun wieder als schöner Schwan. Und vor allem ist das Pumpenportal getreu dem historischen Vorbild, das zwischen 1805 und 1810 errichtet wurde, nicht mehr braun sondern in zwei abgestuften Grüntönen lackiert worden. Damit geht eine alte Forderung des Heimatvereins in Erfüllung. Denn mit der grünen Farbgebung werde die Beziehung zu den damals ebenfalls grün gestalteten Kirchentüren aufgenommen, erläutert Witt. Und auch die Kupferhaut der Laterne auf dem Kirchendach, dessen Bogenform das Pumpenportal aufgreift, werde in einigen Jahren im Wege der Oxydation wieder in Grün erscheinen, prophezeit der Heimatkundler.
Doch am meisten freuen sich die Beteiligten aus dem Kreis der Heimatfreunde, der Politik und der Verwaltung darüber, daß der renovierte Pumpenbogen endlich wie das historische Vorbild auch Wasser führen wird. Bevor im Laufe des nächsten Monats der Bogen vor Schmidts Weinstuben einen neuen Standplatz finden wird, soll - so Bauamtsleiter Oliver Stolz - ein fünf Kubikmeter fassender Wasserbehälter installiert werden. Der speist unterirdisch die Ausläufe des Wasserbogens. Das Nass wird an rostfreien Edelmetallketten von den beiden Auslaufhähnen zu Boden plätschern und dort wieder in den Tank gelangen. Dieser Kreislauf sorgt dafür, daß nur minimal Frischwasser zugeführt werden muss. Zum Entwurf des neuen Wasserbogens trug auch SPD-Gemeindevertreter Hans Peter Wiedemann bei, der ein Modell des Objekts anfertigte.
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